In der Initiative PRISMA haben sich Inverkehrbringer von Food- und Near-Food Produkten zusammengeschlossen mit dem Ziel, die Kreislaufwirtschaft für Verpackungen in der Schweiz zu realisieren. Die beteiligten Unternehmen wollen ihre Verantwortung wahrnehmen und eine verbindliche Lösung im Interesse der Konsumenten mitgestalten. Sie sind für den Erfolg dieser freiwilligen Initiative jedoch auf rechtliche Rahmenbedingungen angewiesen, die sicherstellen, dass alle Marktteilnehmer gemäss denselben Spielregeln agieren. Aus diesem Grund begrüsst PRISMA die parlamentarische Initiative 20.433 zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft in der Schweiz.
Das Ziel: «Erweiterte Produzentenverantwortung» (EPV)
In den vergangenen Jahren hat PRISMA auf Basis einer umfassenden Analyse der Systeme im europäischen Ausland einen Vorschlag für die Schweiz erarbeitet. Es handelt sich dabei um eine Branchenlösung, die in enger Zusammenarbeit mit der öffentlichen Hand und den bestehenden Recyclingorganisationen umgesetzt wird. Kern des Systems ist die «Erweiterte Produzentenverantwortung» (EPV), die sich in vielen umliegenden Ländern sowie bei bestehenden Sammelsystemen in der Schweiz bereits bewährt hat. Bei diesem Konzept sind die Inverkehrbringer von Verpackungen (Brand Owner und Importeure) für deren Verwertung verantwortlich. Sie finanzieren bzw. organisieren die Schliessung der Materialflüsse. Mehr zum EPV
Die Vorteile des Systems
Alle Verpackungen werden gleich behandelt – auch solche, die neu auf den Markt kommen. Das fördert die Planungs- und Investitionssicherheit.
Die Inverkehrbringer tragen die Verantwortung. Sie finanzieren die Kreislaufschliessung ihrer Verpackungen mittels einer vorgezogenen Gebühr (wie z. B. bei PET)
Dank Eco-Modulation erhalten die Hersteller einen Anreiz, ihre Verpackungen möglichst kreislauffähig und umweltfreundlich zu gestalten, bspw. mit dem Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen oder mit Anpassungen im Design.
Rahmenbedingungen, die eine freiwillige Lösung begünstigen
Unternehmen, die lediglich von den Kostenvorteilen profitieren, sich aber nicht am System beteiligen wollen, müssen abgeschreckt werden. Daher: Allgemein verbindliche Regeln für alle Marktteilnehmer.
Die Konsumenten verlangen nach einer möglichst einfachen Lösung, die Betreiber von Sortieranlagen nach einer möglichst grossen Planungssicherheit und alle nach einem kosteneffizienten System. Daher: Einheitliche Regelung auf Bundesebene in Abstimmung mit Gemeinden und Kantonen, um eine einheitliche Sammlung zu ermöglichen und einen Flickenteppich zu verhindern.
Die Inverkehrbringer müssen einen echten Anreiz haben, ihre Verpackungen zirkulär zu designen. Das ist bei nachgelagert finanzierten Systemen (z. B. Sammelsäcken) nicht der Fall. Daher: Vorgezogene Finanzierung zugunsten einer nicht gewinnorientierten Organisation, welche sich für eine möglichst effiziente Verwertung einsetzt.
Die nächsten Schritte bei PRISMA?
Umsetzung einer Sammlung für Kunststoffe und Getränkekartons, gemeinsam mit der öffentlichen Hand und den Recyclingorganisationen. Start der Sammlung ist ab 2023 geplant.
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