Unterstützt von PRISMA, haben sich Firmen und Studenten an der Uni St. Gallen zu einem Nachhaltigkeits-Workshop getroffen. Das Ziel: Lösungen für einen nachhaltigen Konsum zu finden.
Jeder, der sich ab und zu auswärts verpflegt, kennt das Problem: Viele Esswaren gibt’s nur im Plastikbehälter. Nach dem Mittagessen landet der Plastik im Abfall und später in der Kehrichtverbrennungsanlage – eine gewaltige Ressourcenverschwendung. Genau hier setzt der Gedanke der Kreislaufwirtschaft an: Die Idee ist es, Verpackungsmaterialien aller Art möglichst im Stoff-Kreislauf zu halten, indem sie recycelt werden. Dieses Ziel streben die PRISMA-Mitglieder an und arbeiten deshalb auf die Kreislaufwirtschaft für Verpackungen hin.
Gleichzeitig beschäftigt das Thema Kreislaufwirtschaft auch die junge Generation. Zusammen mit der Studenten-Gruppe RE:Sustainability hat PRISMA deshalb am 16./17. Mai 2019 an der Universität St. Gallen einen Nachhaltigkeits-Workshop durchgeführt, wobei die engagierten Studenten mit viel Kreativität und Elan überzeugten. Im Zentrum stand die Frage, wie ein nachhaltiger Konsum in der Schweiz im Jahr 2030 aussehen kann. Und wie sich dieses Ziel erreichen lässt.
Junge Köpfe für frische Ideen
«Wir möchten, dass die Schweiz im Bereich der Nachhaltigkeit wieder eine Pionierrolle einnimmt», sagte Thomas Dyllick, emeritierter Professor für Nachhaltigkeitsmanagement und Präsident des Vereins PRISMA, im Vorfeld des Workshops. «Statt immer nur die Probleme zu sehen, wollen wir Lösungen finden und vorwärts machen, zusammen mit der nächsten Generation.»
«Wir brauchen die Unterstützung der Wirtschaft.»
Master-Student und Workshop-Co-Organisator Frederic Bader ergänzte, es sei zwar wichtig, dass jeder privat seinen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leiste. «Aber für einen Systemwechsel braucht es die Unterstützung der Wirtschaft.»
Heute fehlen Information und Transparenz
Zu Beginn des Workshops lieferten PRISMA-Mitglieder den Studenten Input-Referate zum aktuellen Stand der Dinge im Bereich Recycling. Danach machten sich diese daran, Ideen zu entwickeln.
Ein wichtiges Resultat war die gemeinsame Vision, die einem zukünftigen, nachhaltigen System zugrunde liegen soll. Darin kommt zum Ausdruck, dass «richtig» handeln einfach sein muss, indem der Konsument über alle nötigen Informationen verfügt. Transparenz und Vertrauenswürdigkeit sind heute oft nicht gegeben, weil Informationen darüber fehlen, woher ein Produkt kommt und was mit dessen Verpackung passiert. Darüber hinaus wird gemäss der Vision die Technologie eine wichtige Rolle spielen, und die englischen 3 R (reduce, reuse, recycle) sind im Alltag der Konsumenten angekommen. Zudem sollen nicht mehr Ressourcen verwendet werden, als unser Planet regenerieren kann.
Eine App, mit der sich ein Produkt von der Entstehung bis zum Recycling tracken lässt
Nebst weiteren Ideen haben die Studenten die Entwicklung einer App vorgeschlagen. Diese soll es dem Konsumenten erlauben, ein Produkt von der Herkunft bis zum Recycling von dessen Verpackung verfolgen zu können – und damit das Versprechen einlösen, dass nachhaltiger Konsum einfach und transparent sein wird. Diese und weitere Projektideen wird eine Gruppe von Studenten voraussichtlich im Herbst 2019 dem PRISMA-Ausschuss präsentieren, wo dann das weitere Vorgehen beschlossen wird.
Für Impressionen aus dem zweitägigen Nachhaltigkeits-Workshop klicken Sie auf das Video.
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